Traditionelle Handwerkskunst und hochwertiges Leder bilden seit jeher eine perfekte Symbiose, welche zeitlose Begleiter kreiert, die für immer bleiben. Ob eine wertvolle Handtasche, die Lieblingsschuhe oder das Sofa: wer die Schönheit von Leder dauerhaft erhalten möchte, sollte auf eine hochwertige Pflege Wert legen. Von Veloursleder bis zu Rau- und Glattleder: es gibt zahlreiche Lederarten, die ihre ganz eigene und individuelle Pflege benötigen. Während man beispielsweise Schuhen aus Glattleder mit einer Pflegecreme zu neuem Glanz verhelfen kann, wählt man bei Wildleder lieber einen sanften Reinigungsschaum.
Auch bei einer Handtasche richtet sich die Lederpflege stets nach der Art des Materials. So erhält man auch hierfür spezielle Pflegecremes für Glattleder, während Rauleder mit Pflegesprays oder Reinigungsgummis für kleine Flecken und Verschmutzungen gereinigt werden sollten. Auch Hausmittel, die man selbst herstellen kann oder in der Drogerie erhältlich sind, können in manchen Fällen angewendet werden. Experten raten jedoch in der Regel dazu, traditionelle Handwerkskunst aus hochwertigem Leder mit einer speziellen Pflege aus dem Fachhandel zu bearbeiten. So vermeidet man unliebsame Überraschungen, die bei einigen Hausmitteln auftreten können. Im „Welt des Leders“ Ratgeber erhalten Sie die wichtigsten Ledertipps und können sich über die verschiedenen Lederarten und die geeignete Reinigung und Pflege informieren. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Langlebigkeit von Leder erhalten und was Sie bei der Pflege lieber vermeiden sollten.
Creme, Öl & Co. - die Lederpflegemittel im Überblick
Heutzutage erhält man zahlreiche Pflegemittel für Leder. Doch welche Pflege ist wofür geeignet und woraus bestehen die Mittel?
Schutz vor Verfärbungen und Ausbleichen - mit einer Pflegecreme
Eine Pflegecreme besitzt eine rückfettende Wirkung und wird in der Regel mit einem weichen Tuch aufgetragen. Der darin enthaltene UV-Filter schützt das Leder davor auszubleichen. Teilweise sind in Pflegecremes auch Antioxidantien enthalten. Sie sollen der natürlichen Alterung des Leders entgegenwirken. Für eine optimale Ergänzung der Lederpflege empfehlen Experten eine regelmäßige Anwendung.
Schutz vor Alterserscheinungen- durch Pflegemilch
Eine Pflegemilch besteht aus Wasser, Fett und Ölen. Sie wird mit einem weichen Tuch als dünne Emulsion auf das Leder aufgetragen und eingearbeitet. Auf diese Weise kann man Alterserscheinungen vorbeugen und verleiht dem Leder eine gepflegte Optik.
Neuer Glanz für altes Leder - mit Ölen
Ein Lederöl besteht aus verschiedenen Ölen sowie Wachs- und Konservierungsstoffen. Diese dringen tief in das Leder ein und wirken rückfettend. So wird altes, ausgetrocknetes Leder wieder geschmeidig und erhält einen frischen Glanz. Allerdings sollte Lederöl ausschließlich für gedecktes Leder verwendet werden. Offenporiges Rau- oder Anilinleder verträgt es nicht.
Für schöne Schuhe - Pflege mit Lederfett
Lederfett wird auf Basis von Vaseline oder auch tierischen Fetten hergestellt und wird in der Regel für die Schuhpflege verwendet. Es wirkt rückfettend und sollte deshalb sparsam eingesetzt werden. Darüber hinaus besitzt das Fett wasserabweisende Eigenschaften, sodass es sich hervorragend für die Reinigung von Outdoor- und Arbeitsschuhen eignet, die aus gedecktem Glattleder bestehen. Auf offenporigem Rau- oder Anilinleder kann es Flecken oder Rückstände hinterlassen, die oftmals schwer zu entfernen sind.
Außenleder richtig pflegen - mit einem Balsam
Ein Lederbalsam wird auf Basis von Harzen oder Wachsen hergestellt. Er ist am besten für die Imprägnierung von gedecktem Glattleder geeignet. Der Balsam hat eine wasser- und schmutzabweisende Wirkung. Deshalb ist er hervorragend für Außenleder geeignet. Die Rückpolierbarkeit von Harzen und Bienenwachs sowie porenschließenden Eigenschaften sind dagegen nicht gut für Fahrzeugleder oder Möbel geeignet.
Die richtige Lederpflege
Für die Schönheit und Langlebigkeit von Leder sollte man stets auf eine individuelle Pflege achten. Hier wird erklärt, wie Sie die verschiedenen Lederarten am besten pflegen und was Sie vermeiden sollten.
Glattleder reinigen
Bei Glattleder unterscheidet man allgemein zwischen versiegeltem und unversiegeltem Leder. Geben Sie am besten vor der Reinigung einen Tropfen Wasser auf das Leder. Zieht dieser nicht sofort ein, handelt es sich um versiegeltes Material, welches mit Farbe oder Wachs geschlossen wurde. Bei unversiegeltem Glattleder versickert der Wassertropfen schnell und hinterlässt einen kleinen Fleck. Dieser verschwindet, sobald das Wasser verdunstet ist.
Versiegeltes Glattleder waschen
Wäscht man versiegeltes Glattleder, durchdringt die Lauge das Material von der nicht versiegelten Rückseite. Deshalb sollten Sie sich vor dem Waschen die Pflegehinweise des Herstellers durchlesen. Je nach Art der Gerbung können Sie das Leder mit einem speziellen Lederwaschmittel von Hand waschen.
WELCHE PFLEGEmittel DARF ICH BENUTZEN?I
Nicht nur die traditionelle Handwerkskunst verlangt Expertise und Know-how. Auch die Pflegebedürfnisse der Ledererzeugnisse sind individuell und hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Dazu zählt, wie ein Leder hergestellt wurde, wie es verarbeitet ist, wozu man es verwendet, wie alt es ist und wie intensiv es in Anspruch genommen wird.
Ein hochwertiger Schuh soll beispielsweise durch eine geeignete Pflege einen schönen Glanz und Wasserdichtigkeit erhalten. Autoleder oder auch Möbelleder dagegen ist in der Regel matt. Hierbei soll die Eigenschaft und Optik des Materials erhalten bleiben. Deshalb wünscht man sich in diesem Fall Schutz vor Abrieb und Verschmutzungen oder Verfärbungen. Handelt es sich um älteres Autoleder, benötigt das Material vor allen Dingen eine Rückfettung gegen das Verspröden und einen UV-Schutz gegen die Schäden durch Sonneneinwirkung.
Im Laufe der Zeit gibt es unterschiedliche Probleme, die Leder bereiten kann. Dazu zählen raue Flächen und Bruchbereiche durch Alterung, Verschmutzungen, Kratzer und Abfärbungen sowie fehlender Glanz oder Flecken. Zahlreiche Probleme lassen sich mit einem geeigneten Lederpflegemittel beheben oder vorbeugen. Immer wieder liest man ebenso von Ledertipps, die Hausmittel empfehlen. Ob Nivea-Milch oder Rizinusöl: diese sogenannten Geheimtipps sind in der Regel mit Vorsicht zu genießen. Denn das moderne Leder benötigt eine abgestimmte Pflege. Früher wurde es oft pflanzlich gegerbt. Dadurch war es dicker und robuster. So konnte es noch mit verschiedenen Mitteln gefettet werden. Denn hier stand vor allen Dingen die Imprägnierung durch Fett im Vordergrund. Moderne Lederarten dagegen werden anders gegerbt. Sie sind daher oft dünner und weicher. Deshalb ändern sich auch die Pflegebedürfnisse. Eine hochwertige Lederpflege sollte man im Zweifel stets den Hausmitteln und Ledertipps vorziehen. Denn die negative Wirkung von Fetten und anderen Flüssigkeiten, die im Leder ranzig werden können, sind nicht zu unterschätzen.
UNVERSIEGELTES GLATTLEDER WASCHEN
Unversiegeltes Glattleder sollte nicht abgewaschen werden, da es durchnässen kann. Die Gefahr: die im Leder enthaltene Fette werden herausgewaschen und es kann hart und spröde werden. Verschmutzungen kann man hierbei besser mit einer weichen Handbürste entfernen. Falls dies nicht ausreicht, ist es empfehlenswert, ein spezielles Lederwaschmittel zu verwenden.
GLATTLEDER PFLEGEN
Nach dem Waschen benötigt das Leder hochwertige Pflegeprodukte. Dabei sollte man im Idealfall auf Hersteller setzen, die durch Erfahrung und Know-how punkten. Eine der beliebtesten Lederpflege-Marken ist Collonil, die eine spezielle Pflege für die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Ledererzeugnisse anbietet. Ob Schuhcreme oder ein Lederbalsam für Taschen: Collonil überzeugt durch ein vielfältiges Sortiment und eine hohe Qualität. So wird man sich am Ende über eine Langlebigkeit seiner Lederprodukte freuen und Kosten einsparen.
RAULEDER REINIGEN
Bei Rauleder handelt es sich um aufgerautes Leder mit einer mehr oder weniger samtigen Oberfläche. Dazu zählen Wildleder, Veloursleder und Nubukleder. Hierbei lässt sich Staub und loser, trockener Schmutz am besten mit Spezialbürsten entfernen. Leichte Verschmutzungen auf Kleidung, Schuhen und Möbeln kann man mit einem Nubuk Radierer entfernen. Handelt es sich um stärkere Verschmutzungen, ist eine Spezialbürste mit Messingborsten empfehlenswert.
LACKLEDER REINIGEN
Bei Lackleder handelt es sich um hochglänzendes Leder, das auf der Oberfläche versiegelt, lackiert oder mit einem glänzenden Film versehen ist. Möchte man dieses säubern, kann man es mit Wasser abspülen oder einen feuchten Lappen verwenden, welcher vorher in Neutralreiniger getränkt wurde. Bei der Pflege eignen sich spezielle Lackleder-Mittel. Ein Waschen ist hierbei nicht möglich.
SO GELINGT ES
FLECKEN AUS DEM LEDER ENTFERNEN
Kaugummi, Kerzenwachs und Kleber
Sprühen Sie etwas Eis- oder Kältespray auf den Fleck und lösen Sie diesen vorsichtig mit einem Messerrücken.
Flüssigkeiten
Wenn Ihnen eine Flüssigkeit auf das Leder tropft, hilft es, diese umgehend mit Küchenpapier aufzusaugen. Falls es sich um saugfähiges Leder handelt, können Sie ein Papiertaschentuch auf den Fleck drücken.
Kaffee, Saft und Tee
Gelangt Kaffee, Saft oder Tee auf Leder, sollten diese mit einem weißen Tuch aufgetupft werden, welches vorher mit Essig angefeuchtet wurde. Bei Glattleder kann man ein Baumwolltuch verwenden und dies über den Fleck reiben. Bei Rauleder sollte man nur tupfen.
Fettflecken
Entdeckt man Fettflecken auf Leder, sollte man schnellstmöglich etwas Backpulver darüberstreuen und dieses etwa eine Stunde einwirken lassen. Danach gibt man einige Tropfen Wasser darauf und wartet ab bis das Pulver trocken ist. Danach bürstet man es vorsichtig ab.
Die perfekte Lederpflege - darauf kommt es an
Als Ledermanufaktur wissen wir, wie wichtig es ist, seine Lieblingsstücke mit der richtigen Pflege zu verwöhnen. Daher ist eine abgestimmte Pflege stets die beste Wahl für hochwertiges Leder. Kleine Hausmittel können im Notfall helfen. Doch sie können in der Regel kein Lederpflegemittel Wer von Beginn an seine Ledererzeugnisse liebevoll pflegt, wird sich an ihrer Langlebigkeit stets erfreuen.